Schiffsmeldungen  (von Hamburg zum €quator)

 

Am 07. September sollten wir in Hamburg ablegen - am 14. Oktober gingÕs dann erst  los. Unser Schiff ist die ãGrande AfricaÒ. Hier ein paar Daten:

Bj: 1998 - GROSS tonnage (BRT):  56642 – Eigengewicht: 27965 t -  Registriert: Gibraltar

LŠnge: 214m  -  Breite: 32,25m  -  Hšhe: 55m davon 9,5 m unter Wasser

Maschine: 7 Zyl. Sulzer 20893 PS – Bug- Heckstrahl: je 2000 PS  - Geschwindigkeit: 17 kn max

3 Generatoren à 1200 kW    -   LŠnge der Ankerkette: 2 x 350 m

 

 

Wir haben uns die Eignerkabine geleistet, sie hat Wohn- und Schlafraum und Fenster, die man aber nicht šffnen kann. Luxus darf man auf einem Frachtschiff nicht erwarten. Der Sessel im Wohnraum hat keinen Sitzbezug mehr, Ÿber den nackten Schaumstoff wurde eine billige Decke gelegt; deutliche Spuren haben die fettigen Kšpfe hinterlassen, die sich hier Ÿber die Jahre angelehnt haben. Es gibt noch eine ganze Menge kleiner MŠngel, aber wir wollen nicht meckern. Immerhin gibt es einen gro§en Schreibtisch, auf dem Per seinen Computer aufbaut, und schon fŸhlt er sich zu Hause. Das GerŠusch der Klimaanlage und der Schiffsmotoren ist erheblich, aber Per gewšhnt sich schnell daran, und ich habe zum Schlafen mein Ohropax.

Die Touri-Gruppe besteht aus Ulli, Uschi und Hermann aus Berlin, Hannelore und Ludwig aus Bayern, Brigitte und Lukas aus der Schweiz. SpŠter in Le Havre kommen noch Simone und Robert aus Lyon dazu. Ein Jugendclub ist hier nicht zusammen. Wenn wir etwas musikalischer wŠren, kšnnten wir eine Rentnerband aufmachen.  Aber wir alle wollen mit unseren Wohnmobilen auf Entdeckungstour nach SŸdamerika.

 

An Bord herrschen strenge Essenzeiten: FrŸhstŸck zwischen 7.30 h und 8 h, Mittagessen von 12  bis 12.30 h, Abendessen um 17 Uhr.

Das Essen ist stark gewšhnungsbedŸrftig. Wenn ein Philippino versucht europŠisch zu kochen und dann auch noch schwedisch (der KŠptÕn und  die Offiziere sind Schweden) kann nur etwas herauskommen, was an Kšrperverletzung grenzt, und das ist's auch. Der tote Fisch wird in der Pfanne noch mal totgebraten. Wenn es nicht "Fleischwurst einfach" in unterschiedlichen Varianten gibt (gebraten, gegrillt, gekocht, in BrŸhe schwimmend, dicke Scheiben, dŸnne Scheiben usw.), sondern richtiges Fleisch, schafft es der Koch, daraus kleine BrikettwŸrfel herzustellen, sehr lecker, wenn man noch gesunde Kauwerkzeuge hat. Als Salat gibt es tŠglich Mšhre, Paprika und Tomate, alles fingerdick geschnitten. Eigentlich kšnnte er die Mšhren gleich im Ganzen lassen, dann kšnnte man sie wenigstens besser anfassen.  Aber dŸnnen Rotwein zum NachspŸlen gibt es reichlich.  

Zum Abstrampeln der vielen Kalorien ist eine Mukkibude an Bord. Leider ist das Trimm-Rad kaputt, aber der KŠptÕn wŸrde ein neues bezahlen, wenn wir es besorgen. Das weckt unseren Ehrgeiz. Die Gelegenheit gibt es, als wir am Sonntag, 16.10. in Antwerpen festmachen.                                                                         

FŸr Montag, ist ein Landgang per Taxi geplant. Wir zahlen 50 Û bis in die Innenstadt, denn der Hafen liegt weit au§erhalb. Die Altstadt von Antwerpen ist beeindruckend, vor allem die gotische Kathedrale mit Bildern von Rubens, der hier gelebt und gewirkt hat. Aber - wir haben ja noch einen dienstlichen Auftrag. In einem Sportladen am Stadtrand probieren wir alle RŠder und kommen mit einem handlichen 50 kg PŠckchen wieder raus. Das muss an Bord gehievt werden. Per Taxi zum Schiff und dann mit der Muskelkraft der Crew klappt auch das. Nun steht unseren sportlichen Ambitionen nichts mehr im Wege.

Am 18.10. laufen wir nachts um 3.30 h aus und machen am nŠchsten Tag in Le Havre wieder fest. Der KapitŠn sagt,  Le Havre sei kein Hafen, bei dem man fŸr die Sicherheit unserer Autos garantieren kšnne, also haben wir schon gestern Wachen eingeteilt. Ab 7 h frŸh wird stŸndlich gewechselt.

Das Beladen mit den Autos ist ein Erlebnis. Es wird gefahren ohne RŸcksicht auf Verluste, die PKWÕs werden vorwŠrts, seitwŠrts, rŸckwŠrts geschoben, gedrŸckt oder gefahren. Das geht hŠufig nicht ohne Beulen, abgerissene Spiegel, Sto§stangen usw. ab. LKWÕs werden teilweise ohne Luft auf dem Kessel bugsiert, man kann dann zwar nicht bremsen, aber macht nix, es haftet sowieso keiner. Die abgefallenen bzw. abgerissenen Teile werden einfach ins Fahrerhaus oder auf die LadeflŠche  geschmissen. Nachdem wir das gesehen haben, wŸrde keiner von uns sein Auto ohne eigene Begleitung auf die Reise schicken. Jetzt wissen wir auch, warum keine Versicherung unser Fahrzeug gegen BeschŠdigung auf dem Schiff versichern wollte. 

WŠhrend wir abwechselnd im kalten und stinkenden sechsten Deck stehen, werden gleichzeitig  auch an anderen Decks Container und Autos verladen. Am Abend ist zum GlŸck auf unserem Deck 6 Schluss, es wird zugemacht, und wir kšnnen beruhigt per Fahrstuhl zu den Wohn- und AufenthaltsrŠumen auf dem Deck 12 fahren.

                            

Dakar, 27.10.

Sehr zum €rger von Pers Ferse waren wir zwei Stunden zu Fu§ in der Stadt unterwegs. War aber sehr beeindruckend. Laut, voll, bunt, und natŸrlich will man uns Ÿberall was verkaufen, aber die Leute bleiben freundlich, auch wenn wir ablehnen. Man muss schon hinschauen, wo man hintritt, der BŸrgersteig ist nicht immer vorhanden, und wenn, dann besteht er mal aus losen Steinen, mal aus Sand. Fehlende Kanaldeckel werden durch Kisten und alte Autoreifen ersetzt. Ein junger Mann lŠsst sich nicht abschŸtteln, er bleibt uns als FŸhrer erhalten. Ein GlŸck, denn nach einem Gang Ÿber den sehenswerten Stra§enmarkt wirdÕs richtig authentisch. Er fŸhrt uns  wie bei Harry Potters Gleis 9  ¾ durch einen Marktstand hindurch. - Plštzlich wird es dunkel, wir stehen in einem Ÿberdachten Gewirr von GŠngen und StŠnden Da mšcht man 1000 Nasen haben, eine Melange aus Fisch, Fleisch und das Ganze noch gewŸrzt. Exotische FrŸchte z.B. vom Baobab (Affenbrotbaum), GemŸse, KrŠuter, bisschen Kat zum kauen und allerlei GewŸrze, nicht weniger exotisch. Dann die Fischabteilung, Fische der unterschiedlichsten Art werden auf Steinen entschuppt, riechen vor sich hin und warten auf Abnehmer. Dazwischen hŠlt man ein Nickerchen auf dem "Tresen", auf dem vorher die Fische geputzt wurden, schlie§lich ist gerade Mittagszeit. In einer PfŸtze in den lšchrigen GŠngen wŠscht sich eine Frau die FŸ§e. In einer Ecke wird Hackfisch produziert mit Gro§mutters gusseisernem Handfleischwolf, und das alles bei sehr dezenter Funzelbeleuchtung. Wir fŸhlen uns wie im Labyrinth, ohne unseren FŸhrer hŠtten wir sicher nicht wieder rausgefunden.

 

Abends laufen wir aus Richtung Freetown – Sierra Leone. Der Himmel ist grau, Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind sehr hoch. Am nŠchsten Tag wird der Pool im Heck des Schiffes gefŸllt – das Wasser hat erfrischende 28¡C.

 

29. Oktober

Anfahrt auf Freetown. Per verfolgt auf dem GPS den Kurs. Aber warum drehen wir plštzlich wieder ab?

Es gibt keinen Platz an der Pier. ãKšnnten wir nicht ankern oder einfach nur liegen bleiben bei nur 25 m Wassertiefe?Ò Lieber nicht -Diebe mit kleinen Booten warten auf Gelegenheiten die Schiffe zu entern und mitzunehmen was nicht niet – und  nagelfest ist. In 16 sm (ca. 30 km) langen Schleifen schippern wir deshalb mit 5 – 15  kn (9 – 28 km/h) um ihnen keine Chance zu geben.

Niemand von der Crew wei§, wie lange wir noch kreisen mŸssen. Auskunft vom Hafen gibt es nicht. 8 weitere Schiffe sind in Sichtweite, aber wir erfahren, dass wir die nŠchsten sein werden, die einlaufen dŸrfen. Warum? Alles eine Frage des Geldes. Das ist Afrika.

Als EntschŠdigung steht Whale-Watching auf dem Programm. In einigem Abstand blasen 2 Wale FontŠnen in die Luft, einer hebt seine Seitenflosse und klatscht sie krŠftig aufs Wasser.  Kleiner Gru§ an uns?

 

01.November
Um 10 h Šndert die ãGrande AfricaÒ plštzlich den Kurs Richtung Land, endlich- nach 3 Tagen und etwa 1000 Kilometern sinnlosem Kreisen.

Von der Ferne eine malerische Einfahrt - im Hintergrund die Berge, davor eine langgestreckte Landzunge, aber dicht bebaut. Neben wei§en Villen stehen halbfertige Ruinen, dicht am Strand elende HŸtten.  Um 12 Uhr manšvriert unser KŠptÕn das Schiff quer an die Pier, genau zwischen einem Hospitalschiff und einem Frachter aus der TŸrkei  machen wir fest. Zwischen den HŠfen von Le Havre und Dakar lagen schon Welten, hier ist es noch Šrmlicher. Keine KrŠne, wenige Vorrichtungen zum Manšvrieren der Container. Der bordeigene Kran wird eingesetzt, aber die Mannschaft hat damit wenig †bung – es dauert. Am Kai lungern reichlich junge MŠnner herum, die auf einen Gelegenheitsjob warten. Unser erster Offizier hat gesagt, sie wŸrden keinen an Bord lassen – Diebstahlgefahr. Jede TŸr wird nach dem Durchgehen abgeschlossen, wir schieben wieder Wachen bei unseren Autos.

Hermann und Ludwig stehen freiwillig an der Laderampe, Hermann darf zu seiner Freude selber Autos rausfahren und schlie§lich sogar die MŠhdrescher, die fŸr Montevideo bestimmt sind, hier aber erst mal aus dem Weg mŸssen, damit die gro§en LKWs rauskommen.

An der Laderampe steht ein Afrikaner, mit dem ich ins GesprŠch komme,  er spricht perfekt Deutsch. 15 Jahre hat er in Berlin und Hamburg gelebt. Nach dem Tode seines Vaters ist er als €ltester von 25 Kindern (von 4 Frauen) als gut versorgter Erbe wieder zurŸck gekommen.  Jetzt handelt er mit Autos. 500 $ verdient er pro Auto, au§erdem kassiert der Zoll noch 1.000 $ und die †berfahrt kostet 1.500 $. Also jetzt wisst Ihr, wo Eure Autos landen sollen, wenn Ihr mal wieder ein KŠrtchen mit Kaufangebot unter dem Scheibenwischer habt.  Heftig beklagt mein GesprŠchspartner die allumfassende Korruption im Lande. Sierra Leone kšnnte reich sein, es besitzt viele BodenschŠtze. Aber die Herrschenden stecken alles in die eigenen Taschen, sogar die Entwicklungshilfe soll direkt auf deren Schweizer Konten gelandet sein.

Ich glaube ihm aufs Wort, an Bord stehen Paletten mit Fanta und Bier, die nach dem Besuch von Zoll und anderen ãOffiziellenÒ von Bord geschleppt werden. Stangenweise Zigaretten haben sie unter dem Arm, als wir mit einigen von ihnen zufŠllig im Fahrstuhl sind.

Freetown soll ein hei§es Pflaster sein, trotzdem wollen wir eine Stadtbesichtigung wagen. Vorher mŸssen wir pro Person 5 $ fŸr ein nutzloses Papier zahlen, das danach keiner mehr sehen will, und zwar  an zwei wen auch immer Menschen, die extra dazu an Bord gekommen sind. In wessen Taschen das Geld wohl gelandet ist?

 

FŸr eine Fahrt in die Stadt stehen neben der Rampe Leute bereit, die sich etwas verdienen wollen. Nur 5 von uns wollen los, und es beginnt ein langes Verhandeln. Man will uns alle 5 in ein Auto stopfen und verlangt dafŸr anfangs 100 $. Wir wollen 2 Autos und bieten 50 $. Schlie§lich wenden wir den alten Trick an, sagen, wir wŸrden zu Fu§ gehen und wenden uns ab. Da kommt der EigentŸmer des Autos schlie§lich hinterher gerannt und wir einigen uns auf 2 Autos und 60 $ fŸr 2 Stunden Fahrt.

Es geht los, und wie. Gegen Freetown ist Dakar eine ordentliche und gut organisierte Stadt. Hier quirlt alles durcheinander: Autos, MotorrŠder, Fu§gŠnger in Massen. Einen richtigen BŸrgersteig gibt es nicht, im Erdgeschoss eines jeden Hauses sind winzige LŠden, deren Angebot sich aber auch weit hinaus auf die Stra§e erstreckt. †berall sind zusŠtzlich noch VerkaufsstŠnde, dazwischen stŠndig VerkŠufer, die ihre Waren in den HŠnden halten oder auf dem Kopf tragen und sie uns vor den offenen Seitenscheiben anbieten. Hier gibt es alles: Waschlappen, HandtŸcher, Computerkabel, CDs...

Das Szenario wird Ÿbertšnt von ununterbrochenem Hupen und gewŸrzt mit dem Gestank der Abgase aus den stŠndig verstopften Stra§en.

An den Hauptstra§en stehen teilse halbwegs intakte HŠuser, aber dazwischen auch Ruinen oder HŸtten. Schaut man in eine Nebenstra§e, dann ist da nur noch sandiger Boden, gesŠumt von dŸrftigen HŸtten, Unrat, aber auch von parkenden Autos.

In den zwei Stunden stehen wir mehr als wir fahren. Ein paar Polizisten versuchen an einigen Kreuzungen etwas Ordnung in das Chaos zu bringen, es gelingt ihnen kaum.

Die Menschen sind Ÿberwiegend sauber angezogen, und sie sehen auch nicht verhungert aus. Aber man sieht ihre Armut.

 

Als wir nach 2 Stunden wieder auf dem Schiff sind, erfahren wir von den dramatischen Dingen, die sich hier inzwischen abgespielt haben. Ein junger Philippino ist mit dem Daumen zwischen 2 Container gekommen und hat die Daumenspitze dabei eingebŸ§t.  Die Wunde blutet stark. Alles ruft nach dem Doktor, aber Ulli ist ja in der Stadt unterwegs. Hermann und ein anderes Crewmitglied drŸcken die Blutzufuhr zur Hand ab und laufen mit dem Verletzten zum €rzteschiff ãMercy ShipÒ, das direkt neben uns liegt. Aber die verweigern die Hilfe mit der BegrŸndung: Man will den €rzten in Freetown nicht die Arbeit wegnehmen. Was machen die wohl sonst dort, nur gute RatschlŠge geben ??? Man muss also den Jungen, Arm hoch, Herman drŸckt weiter die Blutzufuhr ab, mit der Taxe zur Ambulanz in die Stadt schaffen. Dort wird er notdŸrftig verbunden, und abends erzŠhlt Hermann von der spŠrlichen Ausstattung.

Der Käpt’n war mit auf dem Weg zu dem Ärzteschiff, als ihn ein Notruf erreichte: Die Küche brennt. Bei der Gluthitze rennt er den gesamten Kai zurück und 12 Etagen hoch, der Aufzug darf bei Brand nicht benutzt werden. Hier hat allerdings die Crew schon erfolgreich das Feuer bekämpft, und zwar zuerst mit einer Löschdecke, die aber mit den Flammen schon zur Decke schoss und dann mit einem Feuerlöscher. Ursache war eine in Brand geratene Frittüre. Sie darf nun nicht mehr benutzt werden – ein Glück, nicht mehr dauernd Pommes frites.

 

Am selben Abend laufen wir gegen 19.30 h mit dem letzten BŸchsenlicht aus. Lange stehen wir noch an Deck, die ãGrande AfricaÒ zieht an den Lichtern der Stadt vorbei - nun sind wir wirklich auf dem Weg nach SŸdamerika.

 

Das Leben an Bord geht seinen Gang, und wir genie§en es. Endlich Zeit im †berfluss zum Lesen, Spanisch lernen, am Computer sitzen oder einfach Ÿbers Meer schauen. Wir neun Touristen verstehen uns prima, nur leider kšnnen wir uns mit Michelle und Robert aus Lyon nicht so recht verstŠndigen, sie sprechen nur Franzšsisch und Spanisch.  TagsŸber wird viel geplaudert, abends machen wir auf dem gro§en neuen Fernseher an Bord auch mal ãKintopÒ.

Die ãGrande AfricaÒ geht das erste Mal Ÿber den €quator und zum ersten Mal sind auch so viele Touristen an Bord. Vielleicht ist deshalb alles so locker.

Wir haben totale Freiheit auf dem Schiff. Jederzeit kšnnen wir auf die BrŸcke, fŸr alle Schlšsser haben wir SchlŸssel, kšnnen deshalb auch immer an unsere Autos. Ebenso wie die Mannschaft lŠuft auch der KŠptÕn fast immer in T-Shirt und kurzer Hose herum, nur im Hafen trŠgt er die Zeichen seiner WŸrde. Alle Crewmitglieder sind freundlich, wir fŸhlen uns als GŠste.

 

 

4. November

Heute gehtÕs Ÿber den €quator. Am Nachmittag sitzt der KŠptÕn mit PerŸcke, Krone und Dreizack auf seinem ãThronÒ neben dem Pool, neben ihm Gemahlin Tetis, ein kleiner Philippino, perfekt geschminkt mit einem umgedrehten Mopp als PerŸcke. Andere Crewmitglieder mit (Holz-) Speeren stehen ihnen zur Seite um die Neulinge zu taufen.

Nach den Neulingen au der Mannschaft sind wir dran. Vor ãNeptunÒ auf die Knie, eine kleine Ansprache, fŸr die innere Reinigung ein ziemlich scheu§liches GetrŠnk aus Soja- Fischso§e, etwas Tabasco hŠtte allerdings nicht schaden kšnnen. Dann ab, mit PlŸnnen in den Pool zur Šu§eren Reinigung. So vorbereitet, legt Neptun seinen Dreizack auf die Schulter um ein neues Mitglied in seinem Reich zu begrŸ§en. Vorher gibtÕs noch einen passenden Namen. Ich werde zum Delphin und Per zur Seebrasse.

Am Abend Grillen an Deck, Crew und wir Touris tanzen gemeinsam  zu Oldies aus unserer Teenagerzeit. Die Boxen dršhnen über den Atlantik und Neptun schaut verschreckt zu den verrŸckten neuen Untertanen.

 

 

07. November

Zwei Tage sonnen, baden, faulenzen bis zum nŠchsten Highlight. Uschi hat Geburtstag. Der Koch macht uns die Basis fŸr einen gro§en Kuchen. In unserer Kabine wird die KuvertŸre im Wasserbad des Waschbeckens geschmolzen, Cognac und geschlagenen Sahne dazu, alles verrŸhren, den Kuchen damit bestreichen und mit wei§er Schokolade ãHappy birthday UschiÒ draufschreiben. Am nŠchsten Morgen steht die gelungene †berraschung auf dem FrŸhstŸckstisch.

 

Nach so viel Feiern wieder Alltag an Bord. Wir genießen die Tage und freuen uns auf das nächste Ziel: Rio.

Ulli steht an der Reeling, schaut versonnen übers Meer und sagt: "So schön hätte ich es mir nicht vorgestellt." Dem ist nichts hinzuzufügen.